Unicredit verdoppelt Commerzbank-Anteil auf 20 Prozent

upday.com 5 dni temu

Die italienische Großbank Unicredit hat ihre Beteiligung an der Commerzbank überraschend verdoppelt und ist damit zum größten Aktionär vor dem deutschen Staat aufgestiegen. Die Frankfurter Bank reagierte verärgert auf den Schritt, der erneut ohne Abstimmung erfolgte.

Die Unicredit teilte am Dienstagabend mit, dass sie ihre direkte Aktienbeteiligung von knapp unter zehn Prozent auf rund 20 Prozent erhöht hat. Dazu wandelte die Mailänder Bank gut die Hälfte ihrer gehaltenen Finanzinstrumente in Aktien um und überholte damit den Bund als bisher größten Commerzbank-Aktionär.

Unicredit plant weitere Aufstockung

Der deutsche Staat hält derzeit gut zwölf Prozent der Anteile an dem Dax-Konzern. Die Unicredit verfügt über weitere rund neun Prozent über Finanzinstrumente, die sie nach eigenen Angaben «zu gegebener Zeit» ebenfalls in Aktien umwandeln will.

Aufsichtsbehörden wie die Europäische Zentralbank (EZB) und die deutsche Finanzaufsicht Bafin haben den aktuellen Schritt bereits genehmigt. Bei einer erneuten Aufstockung würde die Unicredit nahe an die 30-Prozent-Schwelle heranrücken, ab der sie gesetzlich zu einem offiziellen Übernahmeangebot verpflichtet wäre.

Kehrtwende von Unicredit-Chef

Der Schritt kommt überraschend, da Unicredit-Chef Andrea Orcel noch vor Kurzem erklärt hatte, die Bank sei «weit entfernt» von einem Übernahmeangebot für die Commerzbank. Die Zukunft der Unicredit sei auch ohne Übernahmen «sehr rosig», so Orcel damals.

Zudem ist der Aktienkurs der Commerzbank seit dem Einstieg der Unicredit im Herbst stark gestiegen, was eine mögliche Übernahme deutlich verteuern würde. Die italienische Bank hatte ihre Offensive im September begonnen.

Widerstand aus Deutschland

Bei der Commerzbank stößt die Unicredit seit Monaten auf heftigen Widerstand. Sowohl das Management um Vorstandschefin Bettina Orlopp als auch die Arbeitnehmervertreter lehnen eine Übernahme kategorisch ab.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte sich zuletzt in einem Brief an Commerzbank-Konzernbetriebsratschef Sascha Uebel hinter die Bank gestellt. Die Bundesregierung setze auf eine «starke und unabhängige Commerzbank», schrieb Merz. Erst kürzlich hatte Orcel in Briefen an Merz und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) erneut für die Vorteile eines Zusammenschlusses geworben, war aber damit abgeblitzt.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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