Die deutsche Heizungsindustrie steuert auf eines der schwächsten Jahre seit einem Jahrzehnt zu. Bis Oktober 2025 gingen die Verkaufszahlen um 14 Prozent auf rund 529.000 Einheiten zurück. Der Grund: Die anhaltende politische Debatte um das Heizungsgesetz verunsichert Verbraucher weiterhin und lähmt den Markt. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) warnt vor Konsequenzen für Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Klimaziele.
Die Zahlen zeigen ein gespaltenes Bild. Während Wärmepumpen einen Boom erleben und mit rund 255.000 verkauften Einheiten um 57 Prozent zulegten, brachen andere Technologien dramatisch ein. Gasheizungen sanken um 35 Prozent auf 229.500 Einheiten, Ölheizungen stürzten um 77 Prozent auf nur noch 19.000 Einheiten ab. Biomasse-Heizungen verzeichneten hingegen ein Plus von 25 Prozent auf 25.500 Einheiten.
Trotz des Wärmepumpen-Wachstums sieht der BDH die Entwicklung kritisch. Die Zahlen seien zwar «erfreulich», reichten jedoch «bei Weitem nicht aus, um die Ziele der früheren Bundesregierung zu erreichen». Diese hatte ab 2024 jährlich 500.000 installierte Wärmepumpen angepeilt. BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt warnte: «Der Marktrückgang gefährdet Wachstum, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Heizungsindustrie.» Rund 84.000 Menschen arbeiten in der Branche.
Appell an die Bundesregierung
Der Verband erneuert seinen Appell an die Bundesregierung, endlich für Planungssicherheit und Klarheit bei den ordnungsrechtlichen Vorgaben zu sorgen. Die Fehler der Ampelkoalition dürften sich nicht wiederholen. Gefordert wird ein einheitlicher und entschlossener Kurs mit Verlässlichkeit bei Förderung, CO2-Bepreisung und Energiepreisen - einschließlich einer Stromsteuerentlastung.
Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, betonte: «Wir stehen bereit, jährlich über eine Million Heizsysteme zu modernisieren – wenn Politik und Förderung endlich stabile Rahmenbedingungen schaffen.» Das Thema gehe über Klimaschutz hinaus und betreffe regionale Wertschöpfung, Beschäftigung und Innovation.
Nachwirkungen des "Heizungs-Hammers"
Die Verunsicherung begann Anfang 2023 mit dem sogenannten "Heizungs-Hammer" - einer Gesetzesinitiative des damaligen Wirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne). Handwerksmeister Rene Giegling aus Weimar beobachtete damals bei seinen Kunden: «sehr verunsichert und manche verzweifelt». Diese Unsicherheit hält bis heute an.
BDH-Präsident Jan Brockmann hatte bereits Mitte Oktober Alarm geschlagen: Die Krise gehe «zu Lasten des allgemeinen Wirtschaftswachstums, der Wertschöpfung und der Beschäftigung in einer Schlüsselbranche Deutschlands. Die Klimaziele im Gebäudesektor lassen sich bei einem Weiter so nicht erreichen.»
Der Gebäudesektor verursacht rund ein Drittel der deutschen CO2-Emissionen. Die Hälfte der 21,7 Millionen Heizungen in Deutschland ist veraltet, über vier Millionen sind älter als 30 Jahre. Ohne stabile politische Rahmenbedingungen droht die Modernisierung zu stocken - mit Folgen für Klima, Wirtschaft und Beschäftigung.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.










