Wegen Straßenbahn: Poller in Augsburg 64 Mal pro Stunde verschoben

upday.com 1 godzina temu
Die Poller sollen Besitzer des Augsburger Christkindlesmarkts schützen. Malin Wunderlich/dpa

Sicherheitspersonal in Augsburg muss schwere Schutzpoller auf dem Christkindlesmarkt bis zu 64 Mal pro Stunde verschieben – und das bis Heiligabend. Der Grund: Zwei Straßenbahnlinien fahren direkt durch den gesicherten Marktbereich. Das aufwendige Konzept ist eine Reaktion auf den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember 2024, bei dem sechs Menschen starben und mehr als 300 verletzt wurden.

Sechs Mitarbeitende einer Sicherheitsfirma bewegen die acht sogenannten "Oktablocks" mit speziellen Hubwagen – jeder einzelne Poller wiegt 450 Kilogramm. Die mobilen Barrieren sind so konzipiert, dass sie das Durchbrechen von Lastwagen verhindern können. Bei einem 7,5-Minuten-Takt der Straßenbahnlinien 1 und 2 kommen laut Berechnung der Augsburger Allgemeinen pro Stunde 64 Versetzungen von Pollern an beiden Enden der Sicherheitszone zustande.

Kosten und Dauer

Die Stadt hat für die Anschaffung der acht Poller und vier Hubwagen rund 250.000 Euro investiert. Die Personalkosten für den vierwöchigen Einsatz zwischen 11 Uhr und dem Abend liegen im mittleren fünfstelligen Bereich. Der über 500 Jahre alte Christkindlesmarkt erstreckt sich über weite Teile der Innenstadt, darunter Rathausmarkt, Martin-Luther-Platz, Philippine-Welser-Straße, Maximilianstraße und der Bereich vor der Moritzkirche.

Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) sagte der Bild: «Das Thema hat durch den Anschlag im Dezember 2024 auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt eine Dynamik bekommen.» Er verteidigte das Konzept: «Wir sind diesen Weg gegangen, um mögliche Interessen gut zusammenzubringen.» Es sei für die Stadt der Weg, einen einerseits sicheren und andererseits schönen, nicht mit Betonsperren zugebauten Christkindlesmarkt zu ermöglichen.

Den Straßenbahnverkehr für rund vier Wochen einzustellen, sei laut Pintsch «keine Option» gewesen. Die Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich seien vertretbar, da gleichzeitig zwei Straßenbahnhauptlinien weiter verkehren können und die Sicherheit der Gäste mit guten Sperranlagen gewährleistet werde.

Zukunftspläne

Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) kündigte im Stadtrat an, dass die Stadt Optionen für eine dauerhafte, bauliche Sicherheitslösung prüfen will. Eine Studie aus dem Jahr 2016 hatte versenkbare Poller als zu störanfällig und erheblich teurer eingestuft – die geschätzten Kosten für Rathausplatz und Maximilianstraße lägen bei rund fünf Millionen Euro. Die Möglichkeit neuer technischer Alternativen soll nun neu bewertet werden.

Das ständige Verschieben der Barrieren ist nach Berichten des Bayerischen Rundfunks inzwischen selbst zu einer Attraktion geworden. Besucher bleiben häufig stehen, um die Szene zu fotografieren oder zu filmen.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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