Der VfL Wolfsburg hat Sportdirektor Sebastian Schindzielorz mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Der 46-Jährige verlässt den Bundesligisten nur zwei Tage nach der Trennung von Trainer Paul Simonis. Der VW-Klub reagiert damit auf eine massive sportliche Krise: Die Niedersachsen stehen auf Platz 14 der Tabelle und verloren sechs ihrer letzten sieben Bundesliga-Spiele.
Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen übernimmt vorübergehend Schindzielorz' Aufgaben. In einer Mitteilung des Vereins würdigte der 50-Jährige seinen bisherigen Kollegen: «Sebastian hat für den VfL Wolfsburg immer vollen Einsatz gezeigt – loyal, engagiert und mit hoher fachlicher Kompetenz.» Zugleich begründete Christiansen die Entscheidung: «dass wir auf dieser Position neue Impulse benötigen.»
Gescheiterte Kaderplanung
Schindzielorz und Christiansen waren gemeinsam für die Kaderplanung verantwortlich. Der Sommer-Umbruch gilt als verfehlt: Der Kader ist nach Klubangaben völlig unausgewogen geraten. Transfers wie Vinicius Souza und Jesper Lindström blieben unter den Erwartungen, ein dringend benötigter Mittelstürmer wurde nicht verpflichtet. Zudem fehlte Schindzielorz ein enges Verhältnis zur Mannschaft.
Schindzielorz war im Februar 2023 als Sportdirektor nach Wolfsburg zurückgekehrt. Der frühere Profi gehörte 2009 zum Meisterteam des VfL und arbeitete zuvor beim VfL Bochum. Nach dem 1:2 gegen Werder Bremen hatte der Verein bereits Simonis freigestellt. U19-Trainer Daniel Bauer betreut derzeit die Profis.
Aufsichtsratsvorsitzender Sebastian Rudolph bestätigte, dass Christiansen trotz eigener Kritik im Amt bleibt. Christiansen wird gemeinsam mit dem Aufsichtsrat sowohl einen Nachfolger für Simonis als auch für Schindzielorz suchen. Der Sport-Geschäftsführer steht dabei selbst unter Beobachtung des Gremiums.
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