Mehr als 16.000 Behandlungsfehler haben Patienten in Deutschland im Jahr 2024 gemeldet – ein erneuter Anstieg, wie die AOK berichtet. Betroffene stehen dabei vor enormen Hürden: Die Beweisführung ist komplex und eine Entschädigung schwer durchsetzbar.
Die meisten gemeldeten Fehler betreffen Operationen und orthopädische Eingriffe. Für Patienten bedeutet ein Behandlungsfehler oft nicht nur gesundheitliche Schäden, sondern auch psychische Belastung und finanzielle Sorgen.
Der Rechtsanwalt Lars Lanius aus Lünen hat in über 20 Jahren Berufserfahrung mehr als 5.000 Fälle im Medizinrecht vertreten. Er erklärt das Hauptproblem: Patienten müssen sowohl den Behandlungsfehler als auch den ursächlichen Zusammenhang zur Gesundheitsschädigung nachweisen können.
Was Betroffene jetzt tun sollten
Bei einem vermuteten Behandlungsfehler ist schnelles Handeln entscheidend. Patienten sollten unverzüglich alle medizinischen Unterlagen sichern – von Arztbriefen über Operationsberichte bis hin zu Röntgenbildern und Laborbefunden.
Besonders wichtig: Der schriftliche Antrag auf vollständige Akteneinsicht nach § 630g BGB. Zusätzlich helfen eigene Notizen, Zeugenaussagen und Fotos bei der späteren Beweisführung.
Ein unabhängiges medizinisches Gutachten muss dann prüfen, ob die Behandlung den aktuellen medizinischen Standards entsprach. Erst danach folgt die juristische Bewertung zu Haftung und Schadensersatz.
Entschädigung oft begrenzt
Millionenentschädigungen, wie sie aus anderen Ländern bekannt sind, gibt es in Deutschland selten. Das Schmerzensgeld fällt hierzulande moderat aus. Die größte Hürde liegt in der Beweisführung – nicht in der Höhe der Entschädigung.
Lanius rät Betroffenen, frühzeitig einen spezialisierten Medizinrechtsanwalt zu konsultieren. Der Weg von der ersten Vermutung bis zur Klärung durch Gutachten oder Gerichtsurteil ist komplex und langwierig.
Für viele Patienten geht es dabei nicht nur um Geld, sondern auch um Aufklärung der Ereignisse und die Wiederherstellung von Gerechtigkeit.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
