60 Prozent der Deutschen sprechen sich für ein Verbot von privatem Silvester-Feuerwerk aus. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv. Parallel fordert der Deutsche Tierschutzbund ein generelles Böllerverbot – während die Feuerwerksbranche für die Saison 2024/2025 einen Rekordumsatz von 197 Millionen Euro meldet.
Die repräsentative Umfrage wurde am 15. und 16. Dezember unter 1002 Personen durchgeführt. 37 Prozent lehnen ein Verbot ab. Besonders deutlich ist die Zustimmung bei Frauen: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) befürworten ein Verbot, bei Männern sind es 53 Prozent. Regional zeigen sich Unterschiede: In den alten Bundesländern sprechen sich 63 Prozent für ein Verbot aus, im Osten liegt die Ablehnung mit 47 Prozent knapp vor der Zustimmung (46 Prozent).
Tierschützer: «Tierfreundlich knallen gibt es nicht»
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, fordert ein generelles Feuerwerksverbot. «Tierfreundlich knallen gibt es nicht», erklärte er am Donnerstag in Bonn. Die meisten Tierarten würden wegen ihres empfindlichen Gehörs leiden, es drohen dauerhafte Schäden oder langfristige Lärmangst. Wildtiere wie Vögel oder Igel würden nachts aufgeschreckt, verließen unter Stress ihre Ruheplätze – der Energieverlust könne im Winter tödlich enden.
Schröder verwies auf Alternativen: «Es gebe viele Möglichkeiten, ohne Pyrotechnik rücksichtsvoll zu feiern.» Als Vorbild nannte er Drohnenshows: «Einige Städte machen mit Drohnenshows bereits vor, wie Silvester ohne verängstige Tiere, Müll und Verletzungsgefahr aussehen kann.» Der Tierschutzbund unterstützt die Böllerciao-Kampagne der Deutschen Umwelthilfe.
Auch der Naturschutzbund Nordrhein-Westfalen fordert ein Verbot privater Feuerwerke – mit Verweis auf Umwelt- und Gesundheitsbelastungen. Feinstaub und Müll würden besonders Kinder, Senioren und Menschen mit Atemwegserkrankungen belasten.
Geringe Kaufbereitschaft trotz Industrie-Rekord
Nur 16 Prozent der Deutschen planen laut Umfrage, dieses Jahr Feuerwerk zu kaufen. Von diesen Käufern wollen 62 Prozent weniger als 50 Euro ausgeben, 20 Prozent sogar unter 20 Euro. Lediglich 15 Prozent planen Ausgaben über 50 Euro.
Der Kontrast zur Branche ist auffällig: Die deutsche Feuerwerksbranche verzeichnete für Silvester 2024/2025 mit 197 Millionen Euro einen Rekordumsatz. Die niedrige Kaufbereitschaft könnte künftig jedoch auf sinkende Verkaufszahlen hindeuten.
International gibt es bereits Vorbilder: Die Niederlande führen bis Silvester 2026/2027 ein landesweites Feuerwerksverbot ein. Paris setzt auf zentral organisierte Feuerwerke. In Deutschland liegt die Entscheidung über Verbotszone derzeit bei den Kommunen. Menschen sollten Feuerwerk von Tierheimen, Zoos und Wohngebieten fernhalten, um Haustiere zu schützen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.






