Janina Hettich-Walz hat Geschichte geschrieben. Als erste deutsche Biathletin kehrt die 29-Jährige nach der Geburt ihrer Tochter ins Weltcup-Team zurück und startet am Freitag (16 Uhr, ZDF/Eurosport) beim Sprint in Östersund. Ihre Tochter Karlotta kam im Februar zur Welt – nur wenige Monate später steht die Mutter wieder auf der internationalen Biathlon-Bühne.
Die Rückkehr der Sportssoldatin der Bundeswehr ist mehr als nur ein Comeback. Hettich-Walz hatte ihre erfolgreichste Saison 2024 mit WM-Silber im Einzel und Staffel-Bronze in Nove Mesto absolviert, bevor sie bewusst den Schritt zur Mutterschaft wagte. «Für mich ist Familie langfristig wichtiger», erklärte sie ihre Entscheidung. Im September gewann sie bereits zwei deutsche Meistertitel, ihre Leistungsdiagnostik im Oktober zeigte sogar bessere Werte als vor zwei Jahren.
Volle Unterstützung vom Verband
Der Deutsche Skiverband (DSV) stellte sich vollständig hinter seine Athletin. Hettich-Walz behielt ihren A-Kader-Status und ihre Stelle bei der Bundeswehr, die Sponsoren blieben an Bord. «Die haben mich wirklich alle super unterstützt. Ich bin dem DSV sehr dankbar», sagte die Biathletin. Bundestrainer Kristian Mehringer sieht in ihr eine «Vorbildwirkung, vielleicht für die nächste Generation». Sportdirektor Felix Bitterling betonte: «Wir brauchen ja irgendwann auch mal Nachwuchsbiathleten und die Chance ist sicherlich größer, wenn der Papa oder die Mama auch schon eine war.»
Teamkollegin Franziska Preuß (31) äußerte «allerhöchsten Respekt» für Hettich-Walz' Leistung, stellte aber klar: «Für mich wäre das jetzt aber gar kein Thema gewesen, beides unter einen Hut zu kriegen.» Die Weltcup-Gesamtsiegerin plant Kinder erst nach ihrer aktiven Laufbahn.
Baby-Boom auch bei den Männern
Hettich-Walz ist nicht allein mit dem Familienzuwachs im deutschen Biathlon-Team. Johannes Kühn (33) wurde im Mai Vater einer Tochter, Justus Strelow (28) bekam im August einen Sohn, Danilo Riethmüller (26) im September eine Tochter. Der neue Herren-Cheftrainer Tobias Reiter beobachtet bei den frischgebackenen Vätern Wachstum «auch an Persönlichkeit». Riethmüller scherzte über seine neue Rolle: «Das Windelnwechseln geht tatsächlich etwas schneller als das Schießen.»
Die Organisation ist für Hettich-Walz deutlich aufwendiger geworden. Ehemann Kai und die Großeltern unterstützen bei der Kinderbetreuung, Tochter Karlotta wird sie zur nächsten Weltcup-Station nach Hochfilzen begleiten. Ihr Olympia-Ziel für Februar in Italien hat sie nicht aufgegeben – als Mutter und Medaillenkandidatin zugleich.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
