Der neue freiwillige Wehrdienst startet am 1. Januar. Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Henning Otte (CDU), fordert eine grundlegende Entscheidung bis spätestens 2027: Entweder wird der freiwillige Ausbau der Bundeswehr fortgesetzt - oder die Wehrpflicht kehrt zurück.
Otte sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Spätestens 2027 muss eine grundlegende Entscheidung getroffen werden, ob wir den freiwilligen Ausbau weiter wie geplant verfolgen können oder ob doch eine Wiedereinführung der Wehrpflicht erforderlich sein wird.» Eine erste Zwischenbilanz des neuen freiwilligen Dienstes sei frühestens Mitte des Jahres möglich.
Der Wehrbeauftragte hält die Anreize für den freiwilligen Dienst grundsätzlich für gut. Der Fokus liege auf der Ausbildung für Heimatschutz und Reserve. Otte betont die Notwendigkeit, finanzielle Ungleichgewichte unter den Zeitsoldaten zu vermeiden und Anreize für die Weiterentwicklung zu Unteroffizieren oder Feldwebeln zu schaffen.
Sorge um Aufbau der Stammtruppe
Generalinspekteur Carsten Breuer strebt an, die Stammtruppe von aktuell rund 180.000 auf 260.000 aktive Soldaten zu erhöhen. Zusätzlich sollen 200.000 Mann und Frauen für die Reserve gewonnen werden.
Otte äußerte Zweifel an der Umsetzung: «Besorgt bin ich, ob der Aufbau der Stammtruppe wie vorgegeben so gelingen wird.» Er beobachte zwar ein hohes Auftragsbewusstsein in der Truppe und große gesellschaftliche Bereitschaft zum Dienst - doch die Realität sehe anders aus.
Kritik an bürokratischen Prozessen
Das Verteidigungsministerium steht in der Kritik. Otte sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Der zentrale Faktor für beide ist das Verteidigungsministerium. Allerdings sind die Abläufe oft noch zu bürokratisch, zu kompliziert und zu behäbig.»
Besonders beim Umgang mit Bewerbern für den Reservistendienst hapere es. «Viele sagen: Ich bin bereit, meinen Dienst für unser Land zu leisten, aber ich höre auf meine Bewerbung entweder gar nichts, zu wenig oder zu spät von der Bundeswehr», so Otte.
Gestiegene gesellschaftliche Akzeptanz
Der Wehrbeauftragte beobachtet einen Wandel in der Bevölkerung. «Ich sehe eine deutlich gewachsene Akzeptanz in der Bevölkerung für die Notwendigkeit, unsere Truppe zu stärken - sowohl finanziell, materiell und auch personell», erklärte er.
Die Gesellschaft habe verstanden, dass Handlungsbedarf besteht. «Es ist in der Gesellschaft angekommen, dass unser System und unsere Werte bedroht sind und dass wir hierzu die Verteidigungsbereitschaft stärken müssen», sagte Otte der Deutschen Presse-Agentur.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.




