Rossmann, Vorwerk und Fritz-Kola verlassen Verband nach AfD-Einladung

upday.com 1 godzina temu
Der Unternehmerverband "Die Familienunternehmer" hebt das Kontaktverbot zur AfD auf und löst damit heftige Kritik aus (Symbolbild - KI-generiert) Upday Stock Images

Der Unternehmerverband "Die Familienunternehmer" hat sein Kontaktverbot zur AfD aufgehoben und die Partei erstmals zu einem parlamentarischen Abend eingeladen. Die Entscheidung löst heftige Reaktionen aus: Prominente Mitgliedsfirmen wie Rossmann, Vorwerk und Fritz-Kola haben ihre Mitgliedschaft gekündigt, Top-Ökonom Marcel Fratzscher warnt vor einem "fatalen Signal" für Investoren.

Der Verband mit rund 6.500 Mitgliedern lud im Oktober Vertreter aller Bundestagsparteien zu einer Veranstaltung in einer Berliner Filiale der Deutschen Bank ein – auch die AfD. Die Entscheidung, mit einzelnen AfD-Fachpolitikern ins Gespräch zu kommen, hatte der Verband bereits im Frühjahr getroffen.

Scharfe Kritik von Ökonom und Verbänden

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, kritisierte die Öffnung scharf. «Was sendet das für ein Signal, dass ein Verband der Familienunternehmer sagt, wir behandeln eine gesichert rechtsextreme Partei, die eine extrem wirtschaftsschädliche Politik fordert, als eine normale Partei», sagte er der WELT. «Die AfD steht für eine Wirtschaftspolitik, die sehr viel Wohlstand in Deutschland zerstören würde.»

Johannes Heger, Präsident der Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz, warf "Die Familienunternehmer" Naivität vor. Sie würden nicht schaffen, die AfD zu bekehren. «Wir haben eine klare Haltung bei der LVU», sagte Heger dem Radiosender RPR.1. «Wir laden die AfD nicht zu Veranstaltungen ein, wir bieten ihr keine Bühne, wir suchen nicht das Gespräch mit ihr, und dabei bleibt es auch.»

Austritte und Prüfungen

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Strategie kündigten mehrere Unternehmen ihre Mitgliedschaft. Die Drogeriekette Rossmann, der Hausgerätehersteller Vorwerk und die Limonadenmarke Fritz-Kola verließen den Verband. Fritz-Kola begründete den Schritt: «Eine offene, demokratische Gesellschaft bildet für uns die Grundlage wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Mitgliedschaft im Verband beendet.»

Das Bauunternehmen Goldbeck prüft seinen Austritt. «Wir prüfen in den kommenden Tagen sorgfältig unsere Mitgliedschaft im Verband vor dem Hintergrund, ob diese noch mit unseren Werten vereinbar ist», teilte das Unternehmen gegenüber der tagesschau mit.

Verbandspräsidentin verteidigt Strategie

Marie-Christine Ostermann, Präsidentin von "Die Familienunternehmer", verteidigte den Kurs. «Empörung allein hat sich als politische Strategie erschöpft», erklärte sie. Die AfD wachse trotz Brandmauer kräftig. Man wolle die Partei inhaltlich stellen und herausfordern.

Ostermann betonte zugleich: «Wir Familienunternehmer wollen keine Regierung mit AfD-Beteiligung», teilte der Verband mit. Die Weltanschauung der AfD widerspreche der freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Grundüberzeugung des Verbands.

Unterschiedliche Positionen in der Wirtschaft

Andere Unternehmerverbände halten an klarer Distanz fest. Die "Stiftung Familienunternehmen und Politik", der Firmen wie Stihl, Trumpf und Henkel angehören, teilte mit: «Wir sehen keine Veranlassung, unsere Position zu extremen Parteien wie Die Linke oder AfD zu ändern.» Für ihre Mitglieder seien offene Märkte, Freihandel, Fachkräftezuwanderung und die Einbindung in die NATO entscheidend.

Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände lud AfD-Politiker nicht zu ihrem Arbeitgebertag in Berlin ein. Anders Handwerkskammern: Sie rechtfertigen Kontakte mit allen Parlamentsparteien als Teil ihres Vertretungsauftrags.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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