Nach elfeinhalb Jahren an der Spitze des einflussreichen Siemens-Gesamtbetriebsrats legt Birgit Steinborn ihr Amt zum Monatsende nieder. Als Nachfolger wurde einstimmig ihr bisheriger Stellvertreter Tobias Bäumler gewählt, der am Standort Karlsruhe Betriebsrat ist. Steinborn behält allerdings ihr Amt als stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats.
Steinborns Amtszeit war geprägt von großen Umbrüchen bei Siemens - darunter die Abspaltung von Siemens Energy und Siemens Healthineers sowie wiederkehrende Kämpfe gegen Jobabbau und Werksschließungen. «Es waren durchweg bewegte Zeiten und wir konnten viel gemeinsam für die Beschäftigten erreichen», sagte Steinborn über ihre Amtszeit.
Übergabe vor Betriebsratswahlen
Zuletzt hatte Steinborn mit dem Management den Interessenausgleich zum laufenden Abbau einiger tausend Jobs in der Automatisierung und eine Transformationsvereinbarung verhandelt. Nach eigener Aussage war es ihr «wichtig, das Amt rechtzeitig vor den anstehenden Betriebsratswahlen in die Hände der neuen Generation zu legen».
Nachfolger Bäumler sieht es als «große Herausforderung», den Gesamtbetriebsrat weiterzuentwickeln «und die Interessen der Beschäftigten zu vertreten». Zusammen mit seiner neu gewählten Stellvertreterin Stefanie Lengfelder soll er die Mitbestimmung bei Siemens vorantreiben.
Würdigungen für sachliche Arbeit
Der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Kerner, lobte sowohl den neuen als auch die scheidende Führung. Bäumler und Lengfelder seien «genau die Richtigen, um die Mitbestimmung bei Siemens in Zukunft weiterzuentwickeln», sagte er. Steinborn würdigte er als «stets unideologisch, aber immer mit klarem Wertekompass und großem Engagement für die Belange der Beschäftigten».
Persönlichkeiten wie Steinborn machten die IG Metall erst zu dem, was sie sei, betonte Kerner. Auch Siemens-Personalchefin Judith Wiese würdigte die scheidende Gesamtbetriebsratsvorsitzende. Sie beide hätten «aus unterschiedlichen Perspektiven immer den Erfolg der Menschen und des Unternehmens im Blick» gehabt, sagte die Managerin und dankte für die «immer konstruktive Zusammenarbeit».
Steinborn gilt als Funktionärin, die eher sachlich aber beharrlich die Interessen der Siemens-Arbeitnehmer vertrat. Während ihrer bewegten Amtszeit setzte sie auf Verhandlungsgeschick statt auf Konfrontation.
Verwendete Quellen: "DPA" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.