Die Deutsche Telekom verkauft ab sofort ein Smartphone ohne sichtbare Apps. Stattdessen zeigt das Gerät nur eine magentafarbene Oberfläche, auf der Nutzer per Sprachbefehl mit einem KI-Assistenten von Perplexity interagieren. Der Assistent beantwortet Fragen direkt und blendet relevante Informationen ein - von Shopping-Vorschlägen bis hin zu Übersetzungen von Speisekarten.
Die herkömmlichen Apps befinden sich weiterhin auf dem Smartphone, laufen aber unsichtbar im Hintergrund. Nutzer können die KI-Oberfläche wegwischen und wie gewohnt auf die Apps zugreifen. Das KI-Phone kostet 149 Euro und positioniert sich damit deutlich günstiger als Premium-Smartphones der Konkurrenz.
Konkurrenz setzt auf andere Strategien
Samsung und Apple verfolgen mit «Galaxy AI» und «Apple Intelligence» ähnliche KI-Konzepte, bleiben aber bei traditionellen App-Oberflächen. Ob die Telekom mit ihrem eigenen Smartphone gegen diese etablierten internationalen Marken bestehen kann, gilt als fraglich.
Das Gerät erlaube einen «kompakten Zugriff auf diverse KI-Dienste und damit ein einfaches Erleben», sagte Telekom-Vorständin Claudia Nemat. Sie bezeichnete KI als «die große Technologie unserer Zeit», bei der es aber noch viele Berührungsängste gebe.
Deutsche Anbieter meiden Eigenentwicklungen
Die anderen deutschen Mobilfunkanbieter verzichten komplett auf eigene Smartphone-Entwicklungen. Vodafone, O2 und 1&1 setzen stattdessen auf Partnerschaften mit etablierten Herstellern. «Wir setzen auf Partnerschaften mit Google, Microsoft und weiteren Anbietern, deren Smartphones und Betriebssysteme täglich millionenfach von den Verbrauchern genutzt werden», sagte Guido Weissbrich aus der Vodafone-Geschäftsleitung.
Ein O2-Sprecher verwies darauf, dass etablierte Smartphone-Hersteller bereits immer mehr KI-Funktionen in ihre Geräte integrierten. «Diese Entwicklungen setzen bereits heute Maßstäbe für Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit», betonte er. O2 konzentriere sich stattdessen auf den Einsatz von KI-Kompetenz im Mobilfunknetz.
Verbraucher noch zurückhaltend bei KI
Eine YouGov-Umfrage unter 1.020 Menschen in Deutschland im Juli zeigte große Lücken bei der KI-Nutzung. Nur 15 Prozent haben KI-Chatbots wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity bereits genutzt. Weitere 24 Prozent kennen sie nur vom Hörensagen, haben sie aber noch nicht benutzt.
Das Gerät soll Menschen mit Sehbehinderungen helfen, indem es über die Kamera die Umgebung beschreibt und erklärt. Eine vietnamesische Firma produziert das Smartphone im Auftrag der Telekom, zusätzlich gibt es eine Tablet-Variante.
Demonstration mit Pannen
Bei der Vorstellung auf der Mobilfunk-Messe MWC in Barcelona im März lief nicht alles glatt. Als Nemat nach den besten Tapas-Bars fragte, warb der KI-Assistent stattdessen für Helikopter-Rundflüge über die Stadt. Die Telekom begründete dies mit der schwierigen Akustik in der lauten Messehalle.
Das KI-Phone ist eine Weiterentwicklung der bereits seit Jahren verkauften T-Phone-Serie. Zu den Verkaufszahlen hält sich der Bonner Konzern bedeckt. Die neuen Geräte dienen auch als Werbestrategie, um die Telekom als innovatives Unternehmen zu positionieren.
Verwendete Quellen: "DPA" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.