EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat die USA trotz einer neuen, europakritischen Sicherheitsstrategie als größten Verbündeten Europas bezeichnet. Auf dem Doha Forum in Katar reagierte sie damit auf scharfe Vorwürfe aus Washington, die Europa attestieren, Demokratie und Meinungsfreiheit zu verlieren. Die am Donnerstag veröffentlichte US-Strategie hatte in Brüssel und Berlin heftige Reaktionen ausgelöst.
Die neue Sicherheitsstrategie der Trump-Regierung kritisiert Europas politische Landschaft als Bedrohung amerikanischer Interessen. Das Weiße Haus attestiert Europa große Probleme und fordert, den Kurs zu korrigieren. Die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen wies die Vorwürfe entschieden zurück.
Kallas räumt Probleme ein
Kallas zeigte sich selbstkritisch: «Einen Teil davon halte ich auch für wahr», sagte sie mit Blick auf die US-Kritik. Europa habe seine eigene Macht gegenüber Russland unterschätzt. «Wir sollten selbstbewusster sein, das ist sicher», betonte die EU-Außenbeauftragte.
Gleichzeitig hielt sie am Grundsatz der engen Partnerschaft fest: «Wir sind die engsten Verbündeten und sollten zusammenhalten.» Trotz unterschiedlicher Ansichten bleibe dieses übergreifende Prinzip bestehen.
Meloni sieht keine Krise
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni schloss sich Kallas' Position an. Sie nehme keine Krise in den transatlantischen Beziehungen wahr und würde nicht von einem Bruch zwischen USA und Europa sprechen.
Auf der wichtigen diplomatischen Plattform nutzte Kallas die jährlich stattfindende Konferenz in Katar, um die Wogen nach der kontroversen US-Strategie zu glätten.
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