Wegen Trump-Nähe: Beschwerde gegen FIFA-Chef Infantino

upday.com 1 dzień temu
FIFA-Präsident Gianni Infantino (l-r) macht ein Selfie mit US-Präsident Donald Trump, der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum und dem kanadischen Premierminister Mark Carney. Evan Vucci/AP/dpa

Die britische Menschenrechtsorganisation FairSquare hat Beschwerde bei der FIFA-Ethikkommission gegen FIFA-Präsident Gianni Infantino eingereicht. Der Vorwurf: Der 55-Jährige verletze mit seiner engen Beziehung zu US-Präsident Donald Trump die politische Neutralität des Weltfußballverbands. Die Organisation bezieht sich auf vier Verstöße in den vergangenen Monaten.

Besonders brisant: Am 9. Oktober schrieb Infantino auf Instagram: «Präsident Donald J. Trump verdient für sein entschlossenes Handeln zweifellos den Friedensnobelpreis.» FairSquare, die sich auf Sportpolitik und Arbeitnehmerrechte konzentriert, sieht darin einen klaren Verstoß gegen Artikel 15 des FIFA-Ethikkodex, der politische Neutralität vorschreibt.

Umstrittener FIFA-Friedenspreis

Auslöser der Beschwerde war die vielfach kritisierte Verleihung eines neu geschaffenen FIFA-Friedenspreises an Trump vergangenen Freitag bei der WM-Auslosung. Infantino lobte bei der Zeremonie Trumps Amtszeit als «geprägt von Maßnahmen zur Förderung des Friedens». Die Einführung des Preises selbst sorgt für Kontroversen: Laut Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und des Portals The Athletic war der FIFA-Rat bei der Einführung nicht involviert und teilweise überrascht.

FIFA verteidigt Infantino

Die FIFA wies die Kritik zurück. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte der Verband am Sonntag: «Um eine Veranstaltung von der Größenordnung der FIFA-Weltmeisterschaft auszurichten, ist es absolut unerlässlich, eine kooperative Beziehung zu den Regierungsbehörden der Gastgeberländer aufzubauen.» Infantino pflege enge Beziehungen zu Trump und den Staats- und Regierungschefs der WM-Ausrichter Kanada und Mexiko. Die FIFA-Statuten erlaubten Ausnahmen von der politischen Neutralität in Angelegenheiten, die satzungsgemäße Ziele betreffen.

Weitere Verstöße und mögliche Sanktionen

FairSquare führt drei weitere Vorfälle an: Im Januar veröffentlichte Infantino nach seiner Einladung zu Trumps Amtseinführung ein Instagram-Video mit den Worten: «Zusammen werden wir nicht nur Amerika großartig machen, sondern die gesamte Welt.» Am 5. November sagte er bei einer Geschäftskonferenz in Miami: «Ich denke, wir sollten alle unterstützen, was er tut, denn ich finde, es sieht ziemlich gut aus.»

Die Untersuchungskammer der Ethikkommission unter dem ruandischen Vorsitzenden Martin Ngoga muss nun entscheiden, ob ein Verfahren eingeleitet wird. Miguel Maduro, früherer Vorsitzender des Governance-Komitees der FIFA, bewertet Infantinos Handeln als klare Verstöße gegen die Neutralitätspflicht. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von mindestens 10.000 Schweizer Franken und ein maximaler Ausschluss von zwei Jahren von Fußball-Aktivitäten. Ein FIFA-Sprecher wollte sich auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Dienstag nicht zu der Beschwerde äußern.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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