Verbraucherschützer und Stadtwerke warnen vor ungleichen Auswirkungen der geplanten Stromkosten-Entlastung. «Je nach Region werden Stromkosten-Entlastungen bei einigen Verbraucherinnen und Verbrauchern voraussichtlich kaum ankommen», sagte Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentralen-Bundesverbands.
Der Bund plant für 2026 einen Zuschuss von 6,5 Milliarden Euro zur Finanzierung der Übertragungsnetzkosten. Das Geld soll die Belastung der Stromkunden durch Netzentgelte dämpfen, wie aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums verlautete.
Die Netzentgelte sind ein Bestandteil des Strompreises und finanzieren unter anderem den teuren Ausbau der Stromnetze. Diese Entgelte fallen für die Nutzung des Übertragungsnetzes an und werden von den Energieversorgern auf die Verbraucher umgelegt.
Regionale Unterschiede bremsen Entlastung
Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox sinkt der Strompreis durch den Bundeszuschuss im Durchschnitt um 1,6 Cent pro Kilowattstunde. Ein Drei-Personen-Haushalt mit 4.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch würde rund 64 Euro sparen.
Die Entlastung kommt jedoch nicht überall gleich stark an. «Denn Netzgebiete, in denen selbst viel Strom erzeugt wird, sind weniger abhängig von den Übertragungsnetzentgelten. Dort käme entsprechend weniger von der Entlastung an als in Netzgebieten, in denen eine geringere Stromerzeugung anfällt», erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Zusätzlich seien die Energieversorger nicht verpflichtet, den Zuschuss direkt an die Haushalte weiterzugeben. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte vor einem Monat betont: «Meine klare Erwartung an die Branche ist: Die Entlastungen müssen beim Kunden ankommen.»
Verbände fordern andere Verteilung
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing schlägt vor, die Hälfte des Zuschusses in netzbezogene Umlagen wie die Offshore-Netzumlage fließen zu lassen. «So würden alle entlastet: Großverbraucher in der Industrie, mittelständische Unternehmen, Schulen und Krankenhäuser und private Verbraucherinnen und Verbraucher. Eine hälftige Aufteilung sorgt für eine gerechtere Entlastung und ist schnell und einfach umsetzbar.»
Die Offshore-Netzumlage finanziert unter anderem die Netzanbindung von Windparks auf hoher See. Auch die Verbraucherschützer fordern, lieber die Strompreis-Umlagen zu senken, damit private Haushalte stärker profitieren.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.