Mehr als die Hälfte der unter 50-Jährigen in Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren Geld geliehen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Barclays. Die Befragten borgten sich das Geld überwiegend von Familienmitgliedern (44 Prozent) oder nahmen einen Bankkredit auf (40 Prozent).
Besonders alarmierend: 26,6 Prozent der Befragten verwendeten das geliehene Geld für alltägliche Ausgaben wie Lebensmitteleinkäufe. Weitere 21,4 Prozent finanzierten damit Konsumzwecke wie Kleidungskäufe. Abgesehen von Autoausgaben (27 Prozent) gaben 17,6 Prozent an, sich Geld zu leihen, «um mir etwas zu gönnen».
Die finanzielle Belastung der Verbraucher spiegelt sich in der anhaltenden Teuerung wider. Die Lebensmittelpreise liegen seit Monaten über dem Vorjahresniveau, und die Inflationsrate stieg im August auf 2,2 Prozent. Volkswirte erwarten auch für die kommenden Monate Teuerungsraten über der Zwei-Prozent-Marke.
Junge Menschen besonders betroffen
Die höchste Verschuldungsquote verzeichnen 18- bis 29-Jährige mit 60,4 Prozent. In dieser Altersgruppe gab gut ein Drittel (36,2 Prozent) an, Geld für tägliche Bedarfe zu leihen. Bei den 30- bis 39-Jährigen nutzt eine Mehrheit von 31,6 Prozent geliehenes Geld hauptsächlich für alltägliche Ausgaben.
Die Umfrage basiert auf Befragungen von 10.007 Erwachsenen in Deutschland im Juli und August. Bei den unter 30-Jährigen waren überdurchschnittlich häufig Kleinbeträge bis zu 200 Euro betroffen (28,8 Prozent).
Kleine Beträge, große Sorgen
Fast die Hälfte der Befragten (47,7 Prozent) lieh sich weniger als 1.000 Euro. Ein Viertel (25,9 Prozent) borgten sich zwischen 1.001 und 5.000 Euro. Die finanzielle Unsicherheit bleibt bestehen: Fast jeder Dritte (31,9 Prozent) hält es für wahrscheinlich, sich in den kommenden 24 Monaten erneut Geld leihen zu müssen.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.