Am Landgericht Braunschweig hat der zweite große Prozess zum Volkswagen-Dieselskandal begonnen. Fünf ehemalige und aktuelle Führungskräfte des Konzerns müssen sich vor der 11. großen Strafkammer verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gewerbsmäßigen Betrug, Steuerhinterziehung und strafbare Werbung vor. Das Verfahren soll bis Ende 2026 dauern.
Die Anklage bezieht sich auf den Zeitraum von November 2006 bis September 2015. Die vier Männer und eine Frau sollen aufgrund ihrer leitenden Positionen in relevanten Abteilungen von der Manipulation der Abgaswerte gewusst haben. Rund neun Millionen Fahrzeuge sind von dem Vorwurf betroffen, der Schaden wird auf mehrere Milliarden Euro beziffert. Den Angeklagten drohen bei gewerbsmäßigem Betrug bis zu zehn Jahre Haft.
Bisherige Urteile in Deutschland
Im Mai 2025 hatte das Landgericht Braunschweig bereits vier frühere VW-Manager verurteilt. Zwei erhielten mehrjährige Haftstrafen – darunter der ehemalige Leiter der Dieselmotorenentwicklung mit viereinhalb Jahren. Zwei weitere bekamen Bewährungsstrafen. Das Gericht bezifferte den Schaden auf rund 2,1 Milliarden Euro. Auch der frühere Audi-Chef Rupert Stadler wurde in München wegen Betrugs zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung sowie einer Zahlung von 1,1 Millionen Euro verurteilt. Alle Urteile sind wegen Berufungen noch nicht rechtskräftig.
Der ehemalige VW-Konzernchef Martin Winterkorn fehlt erneut. Sein Verfahren war kurz vor Prozessbeginn im September 2021 wegen Gesundheitsproblemen abgetrennt worden. 2024 wurde es nach wenigen Verhandlungstagen wegen Verhandlungsunfähigkeit ausgesetzt. Schon im ersten Braunschweiger Prozess hatte seine Abwesenheit für Kritik gesorgt. Ein Verteidiger sagte damals: «Die Botschaft, hier zu sitzen ohne Herrn Winterkorn, ist eine Katastrophe.» Ein anderer Anwalt ergänzte: «Sich der Verantwortung für das eigene Handeln zu stellen, sieht anders aus.» Die Staatsanwaltschaft legte Beschwerde ein. Winterkorn selbst bestritt in kurzen Auftritten jede strafrechtliche Verantwortung und erklärte, die Dieselaffäre habe seine erfolgreiche Karriere beschädigt.
Hintergründe zum Skandal
Im September 2015 war bekanntgeworden, dass VW Abgasmessungen mit versteckten Software-Codes gefälscht hatte. Die Software sorgte bei Tests für saubere Werte, im Straßenbetrieb waren die Emissionen jedoch deutlich höher. Kurz bevor die US-Umweltbehörde EPA die Manipulationen öffentlich machte, gestand VW die falschen Testergebnisse ein. Wenige Tage später trat Winterkorn zurück. In den USA wurden frühere VW-Manager bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









